#Wuppertal: Raus aus der Szene! – #WirMüssenReden

15mstilbruchPersönlichen, Subjektiven und unvollständigen Artikel und Bericht von der Krawall Kröte über die Veranstaltung „Wir müssen reden!“ am 04. und 05. Juli im Café Stil Bruch in Wuppertal.

Es ist schon eine Weile her seit ich einen Artikel unter dem Titel „Einige Gedanken zu der aktuellen Situation in Spanien und was wir daraus lernen können“ veröffentlicht habe. Während des Schreibens entstand die Idee für eine Veranstaltung: Wir müssen reden! Am Wochenende vom 04. und 05. Juli war es dann soweit. Bis zu 40 Menschen in der Spitze diskutierten viele Themen und es gab am Samstag Abend auch noch eine kleine, aber feine, laute und bunte Demonstration auf dem Wuppertaler Ölberg. Dieser Artikel wurde geschrieben von jemandem, der sich seit über 30 Jahren in autonome Gruppen eingebracht hat und ist aus dem Grund auch zum größten Teil aus dieser Perspektive geschrieben worden. Ich möchte aber betonen, dass es auch Teilnehmer*innen gab, die sich bis jetzt nicht in politische Gruppen eingebracht haben und ich empfand das als sehr erfrischend.

wirmuessenredodemo5Nach dieser ersten Veranstaltung wird die Kunst sein, dass wir es schaffen gemeinsame Ziele und Formen der Organisierung zu entwickeln in denen sich alle wohl fühlen, damit wir dann gemeinsam unsere Ziele durchsetzen können. Am 05. und 06. September wird eine zweite bundesweite Veranstaltung von „Wir müssen reden!“ stattfinden. Auf lokaler Ebene werden die beteiligten Wuppertaler*Innen sich schon am Sonntag den 12. Juli um 16:00 Uhr treffen. Beide Veranstaltungen werden im Cafè Stil Bruch in der Marienstraße 58 stattfinden. Auch alle bis jetzt nicht Beteiligten sind herzlich eingeladen.

An der am vergangenen Wochenende ersten Veranstaltung von „Wir müssen reden!“ haben u.a. Menschen aus Köln, Kassel, Hamburg, Berlin, Stuttgart und natürlich auch aus dem Bergischen Land teilgenommen. Das hat uns sehr gefreut, denn einige der teilnehmenden Menschen aus der Region kannten wir vorher nicht. Es war schön für die Vorbereitungsgruppe zu sehen, dass wir es geschafft haben auch lokal über unsere eigenen Kreisen hinaus zu mobilisieren. Das waren zwar nicht viele Menschen, aber es bestätigt uns, dass es richtig ist neue Wege zu gehen. Persönlich habe ich es bedauert, dass ein Teil der lokalen autonomen Szene sich weder am Samstag noch am Sonntag  eingebracht hat. Dies war aber aufgrund der Erfahrungen auf verschiedensten Veranstaltungen von diversen Gruppen und Organisationen in den letzten 2 Jahren in Wuppertal zu erwarten. Das macht es meiner Meinung nach umso wichtiger neue Wege zu gehen.

Im Vorfeld der Veranstaltung gab es diverse Gespräche mit eventuellen Referent*Innen, aber die Vorbereitungsgruppe hat dann doch davon abgesehen mit Referent*Innen zu arbeiten. Wir wollten vor allem miteinander reden und waren der Meinung, dass eine offene Gesprächsrunde ohne Vorträge besser funktioniert. Es wurde anhand einer Pinnwand, die mit diversen Themen bestückt wurde, diskutiert. Ich fand die Atmosphäre der Diskussion sehr angenehm. Die Teilnehmenden hörten einander gut zu und ließen einander ausreden, auch wenn sehr kontroverse Meinungen diskutiert wurden.

Klick zum vergrößern auf das Bild.Eines der großen Themen war: „Wie kommen wir aus der Szene raus?“ und wie erreichen wir Menschen, die sich in die autonome Szene nicht einbringen. Als einer der Gründe der Isolation der autonomen Szene wurde u.a. ihr Erscheinungsbild benannt, aber auch ihre Medienarbeit wurde von vielen auf der Veranstaltung sehr kritisch gesehen. Ein weiterer Grund der benannt wurde, waren diverse, ungeschriebene „Szenegesetze“, die Menschen außerhalb der Szene erstens nicht kennen und zweitens viele Widersprüche in sich tragen.
Dies wird von Teilen der Szene kaum wahrgenommen und meiner Meinung nach auch viel zu wenig diskutiert. Wichtig war auch, dass es unter den Teilnehmer*Innen der Veranstaltung direkt am Anfang einen Konsens darüber gab, dass Nazis sich selbst ausgrenzen und nicht willkommen sind, weil sie andere ausgrenzen. Wir stehen für eine bunte Vielfalt und da Nazis und rechtsoffene Gruppen sich dagegen positionieren schließen sie sich selbst damit automatisch aus.

Die Zeiten haben sich geändert. Das, was einmal eine autonome Bewegung war, hat sich in eine autonome Szene verwandelt. Die Mobilierungsfähigkeit dieser Szene hat dramatisch abgenommen, trotz alledem werden Methoden und die Art wie an Sachen heran gegangen wird, viel zu wenig hinterfragt. Statt sich selbst zu hinterfragen und zu diskutieren, warum es kaum noch gelingt über die immer kleiner werdene Szene hinaus zu mobilisieren, heißt es oft „business as usual“. Dies soll nicht heißen, dass die Diskussionen über die dramatisch abgenommene Mobilisierungsfähigkeit gar nicht geführt werden, aber meiner Meinung nach viel zu wenig. Selbst wenn es diskutiert wird, ist das im Alltag und in der Vorbereitung und Durchführung von Demonstrationen und Aktionen kaum wieder zu finden. Die Szene hat sich immer mehr abgeschottet und selbst gute Projekte (die es nach wie vor gibt) erreichen oft kaum Menschen, die sich außerhalb dieser Szene bewegen wollen.

wirmuessenredodemo2Eine der Teilnehmer*Innen der Veranstaltung machte deutlich, dass sie oft regelrecht Angst hat, wenn eine Demonstration mit einem „Schwarzen Block“ durch den Stadteil zieht, in dem sie lebt. Sie berichtete, dass viele Nachbar*Innen auf dem Ölberg zwar oft mit den Zielen der vorbeiziehenden Demonstration symphatisieren, aber Angst vor den Demoteilnehmer*Innen haben, wenn sie als große Gruppe in Schwarz auftreten. Sie nehmen dies zum Teil sogar als schwarz uniformierte Truppe wahr. Dies ist ihrer Meinung nach einer der Gründe, warum viele Nachbar*Innen, die im Prinzip bei einigen unserer Ziele ähnlicher oder sogar gleicher Meinung sind, sich trotzdem nicht an solchen Demonstrationen beteiligen. Ob dies zurecht oder zu unrecht ist, spielt für mich persönlich gar keine Rolle. Es ist eine Tatsache und wir müssen uns damit auseinandersetzen und daraus Konsequenzen ziehen. Für die Vorbereitungsgruppe war dies nicht so ganz überraschend. In den vergangenenen Monaten wurden viele Gespräche mit Nachbar*Innen auf dem Ölberg geführt und daraus hatten wir z.B. schon die Konsequenz gezogen die Demonstration am Samstag bunt zu gestalten.

Ein weiterer, wichtiger Diskussionspunkt war die Art der Organisierung. Wie wolllen wir uns in Zukunft organisieren? Einer der Teilnehmer*Innen der Diskussion brachte ein, dass er ein Befürworter vom Föderalismus ist. Hierbei wurde u.a. auch über die Art der Organisierung der „Anarchistischen Föderation Rhein Ruhr“ (AFRR) gesprochen. Die Diskussion über die Frage der Organisierung wurde nicht zu Ende geführt und sollte meiner Meinung nach beim nächsten bundesweiten Treffen im September weitergeführt werden. Dabei geht es meiner Meinung nach unter anderem um die Art der Vernetzung und Organisierung über Wuppertal hinaus. Aber auch über den Spagat, dass wir einerseits ein gewisse Organisierung brauchen, anderseits dass diese meiner Meinung nach sehr offen sein muss, damit nicht der nächste Prozess der Abschottung eingeleitet wird. Persönlich denke ich auch, dass es wichtig ist im Kopf zu behalten, dass die Gesellschaft extrem individualisiert ist und egal ob wir das gut finden oder nicht wollen viele Menschen sich gar nicht in Gruppen organisieren. Das heißt meiner Meinung nicht, dass wir uns nicht organisieren sollen, aber die Struktur sollte sehr offen sein, damit nicht organisierte Menschen sich und ihre Anliegen jederzeit einbringen können. In Wuppertal selbst wird schon intensiv an diesem Thema gearbeitet und auch andere Anwesende haben auf lokaler Ebene oft schon eine Art der Organisierung. Trotzdem wäre es meiner Meinung nach wichtig auch darüber im September zu reden. Wir können bestimmt noch vieles voneinander lernen.

wirmuessenredodemo3Am Samstag wurde auch über die Situation in Spanien diskutiert. Eine Gruppe von Aktivist*Innen auf der Iberischen Halbinsel hatte schon lange vor den Platzbesetzungen in 2011 festgestellt, dass sie neue Wege gehen müssen wenn sie Erfolgsaussichten mit dem Widerstand gegen die Troika Politik haben wollen. Sie beschlossen sämtliche Szeneritualen zu hinterfragen und entwickelten auch ein sehr offenes Medienkonzept; nach dem Motto „Livestreams statt Verpixeln“. Verpixelte Bilder kriminalisieren uns selbst, so wird es zumindest von großen Teilen der Bevölkerung wahrgenommen. Natürlich soll jede*r Streamer*In sich ihrer oder seiner Verantwortung bewusst sein, aber grundsätzlich hat ein großer Teil der spanischen Bewegung ihre Medienarbeit massiv geändert und hatte damit großen Erfolg.

In Deutschland gab es diese Öffnung bei der Stuttgart21 Bewegung. Mit dem CAMS21 Projekt wurden viele Menschen erreicht und es hatte einen enormen, mobilisierenden Effekt. CAMS21 hat ein sehr gut durchdachtes Konzept für die eigene Medienarbeit. Eine Teilnehmer*In aus Stuttgart informierte während des Treffens ausführlich darüber. Die Wirkung von Bildern sind oft deutlich größer, wenn Bilder unverpixelt sind. Menschen wollen Menschen sehen und keine digitale Flecken. Das gleiche gilt für Livestreams, sie sind wirkungsvoller als Videos. Die Menschen wissen, dass ein Video geschnitten wird und ein Livestream eben nicht. Es wurde diskutiert, wie wir unsere eigenen Medien neu aufstellen können und wie wir sie gestalten können. Es wurde entschieden bei offenen, öffentlichen Veranstaltungen immer wieder neu zu besprechen, ob wir mit Verpixelung arbeiten oder nicht.

Für die Demo am Samstag, dem 04. Juli wurde entschieden ohne Verpixelung zu arbeiten und dass dies durch das Mikrophon vor Anfang der Demonstration angekündigt wird, damit jede*r Teilnehmer*In entscheiden kann ob sie oder er sich darauf einlassen möchte. Es wurden auch Sonnenbrillen und Caps zur verfügung gestellt, um die Identifikation schwieriger zu machen. Auch dies wurde durch das Mikrophon gesagt und einige Menschen holten sich dann auch Sonnenbrillen und Caps ab.

Während den Diskussionen über Medienarbeit wurde auch über die Gründe für die Ablehnung von offener Medienarbeit von Teilen der autonomen Szene gesprochen. Es ging dabei um Schutz der Teilnehmer*Innen von z.B. Demonstrationen. Das ist ein wichtiges Thema. Es sind nur immer mehr Menschen davon überzeugt, dass es diesen Schutz auf öffentichen Demonstrationen gar nicht gibt oder zumindest nicht mehr. Immer öfter tauchen z.B. Nazis mit riesigen Teleobjektiven auf, mit denen sie selbst aus großer Distanz die Teilnehmer*Innen abfotografiert. Immer öfter sind sie dabei mit Presseausweisen ausgestattet. Die Polizei filmt und fotografiert sowieso und besitzt dafür die ausgekügelste Technik. Durch die Verpixelung von Demonstrationsbildern wird meiner Meinung nach also ein Schutz suggeriert, den es gar nicht gibt. Ich persönlich halte dies für gefährlich und würde es begrüßen, wenn Teilnehmer*Innen einer Demonstration schon im Vorfeld aufgeklärt werden, dass sie so oder so davon ausgehen müssen fotografiert zu werden und sich überlegen sollen, ob sie dieses Risiko eingehen wollen oder nicht. Genau so wichtig ist es, dass Teilnehmer*Innen einer Demonstration sich überlegen, wie sie sich verhalten mit dem Wissen, dass sie so oder so davon ausgehen müssen, dass sie fotografiert und gefilmt werden.

Die Diskussion war aber keinesfalls ein Plädoyer für das rücksichtlose Streamen und fotografieren von jeder Demonstration oder anderer Aktionsform. Es wurde entschieden ein Medienkonzept zu entwickeln und Workshops für eigene Medienarbeit zu organisieren, in denen ein Konzept nicht nur vorgestellt wird, sondern in dem auch gezeigt wird, wie dieses Konzept umgesetzt werden kann. Ziel ist es, dass wir vermitteln, was aus unserer Sicht fotografiert werden kann und was nicht. Das Gleiche gilt für Videos und Streams. Das grundsätzliche Ablehnen von Medienarbeit kann aber keine Option sein, denn dies ist einer der vielen Gründe, warum die autonome Szene immer kleiner wird. Dieses Kleiner werden der Szene gefährdet die Aktiven meiner Meinung nach mehr, als das Fotografieren einer Demonstration. Es wurde auch über die Passant*Innen gesprochen, die bei einer vorbeiziehenden Demo mal eben das Handy rausziehen und das Video anschließend sofort bei YouTube hochladen. Darauf, genau wie auf die Medienarbeit von Nazis und den Überwachungsapparat des Staates, haben wir keinen Einfluss, auf unsere eigene Medienarbeit aber schon.

Aber wir dürfen auch die „Offline-Medienarbeit“ nicht vernachlässigen. Es wurde entschieden mehrere Pinnwände aufzubauen, um Mitteilungen und eine Wandzeitung aufzuhängen, um auch offline mehr Präsenz zeigen. Außerdem wollen wir verstärkt Flyer an Nachbar*Innen verteilen. Nicht alle Menschen haben Internet und auch diese Menschen wollen wir erreichen. Auf dem Ölberg haben wir die Erfahrung gemacht, dass eine hohe Präsenz direkt vor Ort viele wichtige und aus meiner Sicht notwendige Diskussionen zwischen Nachbar*Innen in Bewegung gebracht hat. Das Projekt Ölberg Radio und TV soll auch weiter entwickelt werden.

Für die Online-Arbeit wurde auch über Verschlüsselung gesprochen. Dabei gingen die Meinungen auseinander. Von absolut notwendig bis zur ja ist wichtig, aber im Moment kontraproduktiv, da einige Menschen noch nicht sehr vertraut mit den Medium Internet sind. Alle befürworteten aber die Organisierung von Workshops zum Thema Verschlüsselung.

wirmuessenredodemo4Auch die Arbeit mit „Mainstream“ Medien wurde von vielen der Teilnehmer*Innen für wichtig gehalten. Wenn wir unsere Inhalte auch dort verbreiten wollen, dann brauchen die Redaktionen Ansprechpartner*Innen. Wir können nicht einerseits nicht mit Journalist*innen reden wollen, um uns danach zu beschweren, dass nur die Darstellung der Polizei publiziert wird. Wie wir dies organisieren und warum nicht immer die gleichen Leute mit der Presse sprechen, damit ein differenziertes und auch vielfältiges Bild vermittelt werden kann, sollte meiner Meinung nach ins Medienkonzept mit einfließen. Ein wichtige Frage ist dabei auch, wie wir informellen Machtstrukturen vorbeugen können. Diese entstehen oft, wenn es immer die gleichen sind, die mit Medienvertreter*Innen sprechen.

Ein anderes wichtiges Thema war die Vermischung von politischen Aktionen und konkreter Hilfesleistung bei Problemen, die die Menschen in unserer direkten Umgebung haben. Dies war ein wichtiger Bestandteil der Bewegung in Spanien und wurde intensiviert, als die Platzbesetzungen in 2011 von den großen Plätzen in den Innenstädten in die Stadtteile verlagert wurden. Die PAH bekam einen enormen Auftrieb bei ihrem Kampf gegen Zwangsräumungen. Dies kam aber auch dadurch, dass die PAH sich zusammen mit den Betroffenen um alternativen Wohnraum kümmerte. Es entstanden überall Orte in denen Menschen mit ihren Problemen, die sie durch die Krise bekommen hatten, hingehen konnten. Dabei wurde sehr auf Unterstützung der Selbstorganisierung gesetzt. Da wir hier nun mal ein anderes Klima haben, wurde während der Diskussion mehrmals über die Notwendigkeit von sozialen Zentren in Nachbarschaften hingeweisen. Nicht desto trotz wurde auch darüber gesprochen, während der Sommermonate auch draußen viel zu machen. Lokal haben einige der Teilnehmer*Innen der „Wir müssen reden!“ Veranstaltung damit schon einige Erfahrungen gesammelt. Auch Aktive aus dem AZ haben in Wuppertal mit dem Sperrmüllfest und KüFa (Küche Für Alle) Aktionen auf dem Otto-Böhne-Platz einiges an Erfahrungen gesammelt. Es gibt nach wie vor gute Projekte die von Aktiven aus der autonomen Szene gemacht werden, sowohl in Wuppertal als auch darüber hinaus. Diese Art von Projekten sollten wir intensivieren und wir sollten versuchen mehr Menschen mit einzubeziehen, damit sie von viel mehr Menschen mitgetragen und mitorganisiert werden.

Auch das Thema Bildung wurde diskutiert. Alle Beteiligten hielten dies für ein wichtiges Thema. Dabei wurden u.a. die angebotenen Sprachkurse für Geflüchtete von Welcome to Wuppertal angesprochen, die mittlerweile in 8 Sprachen organisiert werden. Es wurde aber auch über politische- und andere Bildungsprojekte gesprochen. Auch hierfür brauchen wir unbedingt ein Soziales Zentrum. Ein weiteres Thema das diskutiert wurde, war das Thema Burnout. Viele Aktivist*Innen kennen dieses Problem, da oft sehr viele Aufgaben an sehr wenigen Menschen hängen bleiben und es innerhalb Teilen der „Szene“ wenig Verständnis und auch wenig Unterstützung für total überlastete Menschen gibt. Der Neoliberalismus steckt auch in vielen von uns selbst. Wir leiden oft auch selbst unter einem Leistungsdruck, den wir uns zum Teil auch selbst auferlegen. Es kommt auch vor, dass unsere direkte Umgebung Schwierigkeiten hat damit umzugehen, wenn bei Aktivist*Innen die Grenze überschritten ist und es zum Burnout kommt. Einige der Beteiligten erzählten, wie sie zur Vorbeugung im AZ Köln schon mal bewusst entspannende Aktivitäten wie z.B. das Basteln von Fußkettchen machen und solche Aktivitäten wichtig sind. In Wuppertal werden zur Entspannung ein mal im Monat Spiele-Abende organisiert (Café Stil Bruch).

wirmuessenredodemoAlles im allen habe ich das Wochenende als sehr inspirierend empfunden und es setzte eine Menge Energie frei. Am Montag wurde auf dem Ölberg das „Ölberg Parlament“ gegründet. Mit dem (vorläufigen) Slogan: „Nicht gewählt und dennoch entscheidend! Basisdemokratisch & zielführend!“ wollen wir Nachbar*Innen motivieren sich mit einzubringen und über Sachen zu diskutieren, die sie beschäftigen. Dass das Wort Parlament in den Namen steckt hat sein Ziel jetzt schon erreicht. Es gab am Montag und Dienstag viele Diskussionen zwischen Nachbar*Innen über die Funktion und Sinn und Unsinn von Parlamenten. Genau dies war eine der Diskussionen, die wir anstoßen wollten. Durch den Slogan entstanden auch Diskussionen über Themen wie Basisdemokratie und wie wir uns im Viertel selbst organisieren und Problemen angehen können. Am Dienstag ging es weiter mit einer Veranstaltung über soziale Medien. Die Veranstaltung war gut besucht und es wurden verschiedene Aspekte der Arbeit mit sozialen Medien beleuchtet. Auf Wunsch der Teilnehmer*Innen soll es Mitte August einen Workshop über das Produzieren von Livestreams auf dem Ölberg geben.

Vieles worüber wir am vergangenen Wochenende diskutiert haben, habe ich hier nur kurz angerissen und sehr subjektiv geschildert. Ich würde mich freuen wenn auch andere Beteiligte ihre Sicht der Dinge veröffentlichen. Bis bald!

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